Über das Projekt
Das PRAGRESS-Projekt richtet sich an professionelle Pflegekräfte wie Krankenschwestern, SozialarbeiterInnen, Pflegehilfskräfte und andere Fachkräfte, die sich mit der Prävention und dem Umgang mit herausforderndem und aggressivem Verhalten im häuslichen Umfeld und in der Langzeitpflege befassen. Aggressives Verhalten ist ein vielfältiges Phänomen, das einen umfassenden Schulungsrahmen mit folgenden Schwerpunkten erfordert
- Sensibilisierung bzgl. aggressiven und gewalttätiges
- Verhalten Ursachen und Prävention von aggressivem oder gewalttätigem Verhalten
- Management und Deeskalationsmethoden zur Kontrolle von aggressivem Verhalten
Das PRAGRESS-Konsortium umfasst 7 teilnehmende Institutionen. Als akademische Einrichtungen sind die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), die Universität Galway (NUIG) sowie die Universität Turku (TURKU AMK) in der Durchführung von Aus- und Weiterbildungskursen für Fachkräfte und Erwachsene im Gesundheits- und Sozialbereich durch ihre Schulen für Gesundheits- und Wohlfahrtswissenschaften sehr aktiv. Die Pflegeanbieter FRODIZO (Griechenland), ISRAA (Italien) sowie das Wohlfahrtswerk Stuttgart verfügen über ein umfangreiches Fachwissen und Erfahrung über spezielle Strukturen für die häusliche und stationäre Pflege älterer Menschen. Der griechische Partner „Challedu“ ist im Projekt für die Entwicklung von Multimedia-Inhalten verantwortlich. Challedu bietet technische Spitzenleistungen auf dem Gebiet der IKT-Lernwerkzeuge und wird die Schulungsinhalte technisch zugänglich machen und unterhaltsam und interaktiv gestalten.
Die geplanten Aktivitäten umfassen
- Durchführung einer Grundlagenstudie bzgl. der wichtigen Parametern, die den Gesamtkontext prägen und das Phänomen des herausfordernden / aggressiven Verhaltens von PflegeempfängerInnen gegenüber Pflegekräften Pflege hervorrufen
- Entwicklung von Schulungsinhalten, basierend auf der gewonnenen Erkenntnisse aus der Grundlagenstudie. Ziel ist es umfassendes und gut strukturiertes Schulungsmaterial zur Verfügung zu stellen, um die Auswirkungen von herausforderndem Verhalten in der Alten- und Langzeitpflege zu minimieren.
- Entwicklung einer offenen Online Lernplattform (MOODLE), die verschiedene Lernmodule zur Verfügung stellt, die sowohl für alle Pflegekräfte (professionell oder Laie), Anbieter von Dienstleistungen für lebenslanges Lernen, Interessengruppen im Bereich der Pflege sowie Organisationen und Gemeinschaften älterer Menschen bestimmt sind.
- Die PRAGRESS-Piloten werden in Übereinstimmung mit den entwickelten Bildungs- und Ausbildungsmodulen konzipiert und angewandt und können zur Lernvalidierung, zum Erwerb von Fähigkeiten und zur Schulung spezifischer Fertigkeiten eingesetzt werden.
- Nachhaltige Projektergebnisse mit besonderem Schwerpunkt auf einem Anerkennungssystem mit digitalen Abzeichen für diejenigen, die während und nach dem Projekt an der Schulung teilnehmen.
Ergebnisse
- Verbesserung der Lebensqualität von älteren Pflegebedürftigen: Durch das Verständnis und die Analyse der Ursachen von aggressivem Verhalten werden Pflegekräfte in der Lage sein, angemessen zu reagieren und präventiv zu handeln.
- Verbesserung der Lebensqualität des Pflegepersonals: Aggressives Verhalten in der Langzeitpflege wirkt sich direkt auf die Lebensqualität des Pflegepersonals aus und führt zu einem hohen Maß an Stress und Burnout
- Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Kommunikation zwischen Pflegekräften und Pflegebedürftigen
- Die Verbesserung der Fähigkeiten und Qualifikationen des formellen und informellen Pflegepersonals erleichtert den sicheren und effektiven Umgang mit aggressivem Verhalten von Bewohnern und verbessert die Gesamtqualität der Pflege.
- Stärkung der sozialen Eingliederung durch das Eintreten gegen Altersdiskriminierung und durch personalisierte Ansätze in der Langzeitpflege
Auswirkungen
- Erstellung von Lerninhalten zur Verbesserung der Qualität von Pflegedienstleistungen und der Erweiterung von Interventionspektren
- Steigerung von Fähigkeiten, Kompetenzen und Wissen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit
- Entwicklung interdisziplinärer professioneller Netzwerke auf nationaler und europäischer Ebene zum Austausch von Wissen und Erfahrungen
- Unmittelbare Unterstützung und Schulung von Fachkräften in der Langzeitpflege
- Schaffung eines Pools von innovativem Schulungsmaterial für die künftige interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Bereitstellung von Erfahrungen und bewährten Verfahren für alle Berufsgruppen und Organisationen in der Langzeitpflege.